Im Zusammenhang mit Verpackung fallen immer wieder die selben Begriffe: Primärverpackung und Sekundärverpackung, beispielsweise. Produktverpackung und Serviceverpackung. Versand – und Transportverpackung. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen? Und verwenden Sie sie richtig? In diesem Blogartikel erklären wir die Vielfalt der Verpackungsarten und geben einen Überblick.
Was versteht man unter einer Verpackung?
Bei einer Verpackung handelt es sich um ein Behältnis, das dazu dient, jegliche Produkte zu umhüllen, sie zu schützen, zu sichern, zu organisieren oder fachgerecht zu transportieren. Kurzum: Verpackungen sind die unscheinbaren Helden, die uns im Alltag fast täglich begegnen. Schließlich erfordern viele Produkte eine passende Verpackung, um gelagert, verteilt und verkauft werden zu können. In der Welt des Verpackens finden wir eine reiche Palette an unterschiedlichen Materialien wie Kunststoff, Papier, Glas oder Metall. Je nach den Bedürfnissen des Produkts, werden Verpackungen zudem in unterschiedlichen Formen und Größen hergestellt.
Damit erfüllen Verpackungen vielfältige Aufgaben. Je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck unterscheiden sich die verschiedenen Arten. Die richtige Wahl ist vor allem abhängig von dem Produkt und dem gesamten Verpackungsprozess. Die vorgesehene Lagerung, der Transport, die Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die Stapelbarkeit und sogar das Rücksendeverfahren im E-Commerce sind nur einige der Faktoren, die die Auswahl der passenden Umhüllung beeinflussen. Gleichzeitig spielt das Produkt selbst eine entscheidende Schlüsselrolle. Denn ob robust oder zerbrechlich, ob verderblich, eckig, leicht oder schwer – jedes Produkt erfordert eine individuelle Verpackungslösung. Damit wir die beste Option wählen können, müssen wir verstehen, welche Verpackungsarten zur Auswahl stehen.
Was verbirgt sich hinter den Begriffen Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen?
Generell lassen sich Verpackungsarten nach ihrer Funktion erst einmal in drei Kategorien einteilen. Werfen wir dafür zunächst einen genaueren Blick auf den Unterschied zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen.
Wie die Bezeichnungen bereits verraten, kann die Umhüllung eines Produkts aus verschiedenen Verpackungsschichten, ähnlich wie bei einer Zwiebel, bestehen. Hierbei wird, von innen nach außen, die Nähe zum Produkt beschrieben.
Primärverpackung
Die Primärverpackung ist jene Verpackung, die das Produkt unmittelbar umgibt und berührt. Daher wird sie auch oft als Einzelverpackung bezeichnet. Egal, ob es sich um Kosmetiktuben für Cremes, Kunststoffbehälter für Joghurt oder Kartonverpackungen für Müsli oder Elektronikgeräte handelt, – sie sind die erste Schutzschicht. Ihre Hauptaufgabe ist damit die Sicherung vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Schmutz oder Beschädigungen. Insbesondere während des Versands, der Lagerung und des Verkaufs sollte das Produkt gut verpackt sein, damit es einwandfrei und ohne Qualitätseinbußen beim Kunden ankommt.
Primärverpackungen sind jedoch nicht nur ein Schutzschild, sondern auch Verpackungshelden mit einer Botschaft ihrer Marke, da sie oftmals die Informationen über das Produkt bereitstellen. Von dem Produktnamen, den genauen Inhaltsstoffen, bis hin zu der Herkunft, der Anweisung zur Verwendung und Recycling- Zeichen, – sie spielen bei der Kennzeichnung des Produkts eine entscheidende Rolle.
Sekundärverpackung
Die zweite Verpackungsschicht wird Sekundärverpackung genannt. Sie dient dazu, mehrere einzelne Produkte zusammenzufassen bzw. die Primärverpackungen zu bündeln, zu schützen und für den Transport zu organisieren. Im Grunde ist sie die Kartonverpackung um die einzeln eingeschweißten Müsliriegel.Aus diesem Grund werden Sekundärverpackungen auch als Zweit- oder Sammelverpackung bezeichnet. Meist zu Gruppierungs- und Präsentationszwecken eingesetzt, werden sie aus Gründen des Umweltschutzes auch, wo es möglich ist, weggelassen.
Tertiärverpackung
Die Tertiärverpackung ist die Verpackung, die der Endverbraucher eher selten zu Gesicht bekommt. Sie ist die äußerste Schicht und fasst die Primär- und Sekundärverpackung zu einer Einheit zusammen. Sie dient zum Schutz des Produkts bei Lagerung und Versand und hält mehrere Produkte zusammen. Dadurch sorgt sie auch für eine platzsparende Lagerung. Gleichzeitig ist sie der robuste und stabilste Teil einer Verpackungseinheit. Als Beispiele lassen sich hier Schrumpffolien oder Stretchfolien zur Sicherung von Ladungseinheiten nennen.Verpackungsarten im Detail
Neben den drei Verpackungskategorien lassen sich weitere Unterteilungen vornehmen, – je nachdem für welchen Zweck eine Verpackung verwendet wird. So haben Sie sicherlich schon von Produktverpackungen, Versand- oder Serviceverpackungen gehört. Doch kennen Sie auch den genauen Unterschied? Betrachten wir die einzelnen Verpackungsarten daher nun genauer.Verkaufsverpackungen
Verkaufsverpackungen sind im allgemeinen Verpackungen, die mit Ware befüllt, dem Verbraucher zum Kauf angeboten werden. Zu den Verkaufsverpackungen zählen Produktverpackungen, Serviceverpackungen und Versandverpackungen, die wir nachfolgend etwas näher beleuchten möchten.Produktverpackungen
Als Produktverpackungen werden alle Verpackungen bezeichnet, die das Produkt direkt oder indirekt umhüllen. Es kann sich hier sowohl um Primärverpackungen (z.B. die Kosmetiktube für Cremes) oder um die Sekundärverpackungen (z.B. die Kartonverpackung der Creme) handeln. Im Grunde sind zum Beispiel nahezu alle Lebensmittel im Supermarkt mit einer Produktverpackung umhüllt. Neben dem Schutz, spielen auch die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit eine entscheidende Rolle bei der Kundenzufriedenheit. Stellen Sie sich bei der Auswahl daher die Frage: Wie einfach ist es für den Kunden, die Verpackung zu öffnen, zu verwenden, zu recyclen oder zu entsorgen? Ein ansprechendes Design trägt darüber hinaus dazu bei, die Attraktivität eines Produkts zu steigern und somit die Verkaufschancen zu erhöhen.So vielfältig die Produkte, so vielfältig sind auch die einzelnen Produktverpackungen, die häufig optimal auf die Objekte zugeschnitten sind. Ein gutes Beispiel hierfür sind Blumenverpackungen oder Buchverpackungen, die speziell für den richtigen Transport und sicheren Versand entwickelt wurden.
Serviceverpackungen
Zu den Produktverpackungen, zählen auch Serviceverpackungen. Ihre Hauptaufgabe ist es Lebensmittel bis zum Verzehr vor äußeren Einflüssen zu schützen. Darunter fallen Tüten für Brötchen oder Obst sowie Pizzakartons. Normalerweise werden sie erst unmittelbar vor der Übergabe der Ware an den Endverbraucher befüllt, wodurch sie relativ kurzfristig im Einsatz sind. Vakuumverpackungen eignen sich hingegen besonders gut für das längere Frischhalten Ihrer Lebensmittel. Möchten Sie mehr über die Verpackung von Lebensmitteln erfahren, dann empfehlen wir Ihnen unseren Blogeintrag: Was ist die Aufgabe von Lebensmittelverpackungen?Versandverpackungen
Zu den Verkaufsverpackungen gehören auch die Versandverpackungen. Als Transportverpackungen werden kurzum alle Verpackungen genannt, die einen zuverlässigen Transport von Gegenständen bzw. Produkten sichern, damit diese unversehrt am Zielort ankommen. So vielfältig die Produkte, so vielfältig fallen auch die Materialien und Formen der verschiedenen Verpackungen aus. So können Sie aus Karton, Kunststoff, aber ebenso auch aus Holz oder Metall bestehen.Haben Sie unser Sortiment bereits erkundet? Auch bei uns können Sie diese Verpackungskategorie entdecken: von Fixierverpackungen zu Schaumverpackungen bis hin zu Versandtaschen, Umschläge und Versandrohre.
Umverpackungen
Was genau versteckt sich hinter dem Begriff: Umverpackungen? Bei dieser Verpackungsart handelt es sich um eine zusätzliche Verpackung, die verwendet wird, um bereits verpackte Produkte, die sich beispielsweise bereits in Verkaufsverpackungen befinden, nochmals zu umhüllen. Diese zusätzliche Hülle trägt ebenfalls dazu bei, die Ware während des Transports weiter zu sichern, um sie für den Verkauf zu bündeln oder attraktiver zu gestalten. Sie können aus verschiedenen Materialien bestehen, wie Karton, Plastik, Folie oder anderen Verpackungsmaterialien. Manchmal werden sie aber auch aus Marketinggründen eingesetzt, um zusätzliche Informationen hinzuzufügen. Umverpackungen lassen sich sowohl Sekundär- als auch Tertiärverpackungen zuordnen. Neben den nützlichen Aspekten, wie dem zusätzlichen Schutz oder der Steigerung der Attraktivität, können sie auch leicht in Kritik geraten. Insbesondere wenn sie mit Blick auf die Umwelt als überflüssig angesehen werden und zusätzlichen Abfall verursachen.Transportverpackungen
Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht, wie Ihre Lieblingsprodukte sicher und unbeschadet in den Regalen landen? Hinter den Kulissen des Handels spielen Transportverpackungen eine wichtige Rolle. Verpackte Lebensmittel, die auf Europaletten gestapelt und mit Stretchfolie umwickelt werden oder größere Eletronikgeräte, die mit spezieller Polsterung in stabilen Kartons verschickt werden, sind Momente, die der Kunde eher selten zu Gesicht bekommt, denn sie sind nicht für den direkten Gebrauch durch den Endverbraucher gedacht. Transportverpackungen gehören zur Kategorie der Tertiärverpackungen und sind vor allem im B2B-Bereich im Einsatz und tragen maßgeblich zur sicheren Beförderung von Waren bei. Sie zeichnen sich oft auch durch ihre Größe und Unhandlichkeit aus.Verpackungsgesetz
Betrachtet man die Vielzahl an verschiedenen Verpackungsarten wird einem unweigerlich bewusst, wie viele Verpackungen im Umlauf sind. So nützlich die verschiedenen Verpackungsarten auch sind, so fallen mit Blick auf die Umwelt allerdings auch eine große Menge an Abfallprodukten an. Verpackungen sind jedoch nicht per se schlecht, sondern sollten idealerweise bewusst eingesetzt werden, d.h. wo es geht, vermieden und in den Kreislauf zurückgeführt werden. In den letzten Jahren achten Verbraucher zunehmend auf nachhaltige Verpackungen und recycelte Verpackungsprodukte.Um den stetigen Anstieg der Verpackungsmengen entgegenzuwirken, gibt es zudem gesetzliche Grundlagen, die diesem Prozess entgegenwirken sollen. Daher gibt es seit dem 01.Januar 2019 ein Verpackungsgesetz, das die vorherige Verpackungsordnung ersetzte.
In aller Kürze: Das besagt das Verpackungsgesetz
Das Gesetz enthält das Ziel, die Vermeidung und das Recycling von Verpackungsabfällen zu fördern sowie Umweltschäden zu reduzieren. Damit soll sichergestellt werden, dass Recycling und Umweltschutz effektiv umgesetzt werden und diejenigen, die Verpackungen in Umlauf bringen, aktiv am Prozess ihrer Wiederverwertung teilnehmen.
So gilt für Hersteller von mit Ware befüllten Verpackungen eine Registrierungs- und eine Systembeteiligungspflicht. Dies bedeutet, dass sie sich bei dem Verpackungsregister LUCID registrieren müssen, bevor eine mit Ware befüllte Verpackung in den Verkehr gebracht wird. Für die fachgerechte Entsorgung und das Recycling gilt darüber hinaus die Beteiligung an einem oder mehreren dualen Systemen. Für verschiedene Verpackungsmaterialien hat das Gesetz bestimmte Recyclingquoten festgelegt. Die Systeme sind verpflichtet, diese Quoten zu erfüllen und so zur Steigerung des Recyclings beizutragen.
Doch wie in jedem Regelwerk gilt auch hier: Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit Konsequenzen wie Strafen und Bußgeldern rechnen. Für Unternehmen, die Verpackungen in den Verkehr bringen, ist es daher wichtig, auch das Verpackungsgesetz im Auge zu behalten.
Für weitere und stets aktuelle Informationen empfehlen wir daher, sich direkt auf der Seite des Umwelt Bundesamt und der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister zu informieren.