Vor fast 90 Jahren begann diese Karriere als „Behälter für mit Trockenklebstoff versehene Klebestreifenrollen“. Heute ist es nicht mehr wegzudenken aus Lager, Logistik, Versand, Produktion, Büro und Haushalt: Die Rede ist vom Klebeband! Nachdem der Name tesa® ursprünglich für eine Zahncreme und sogar eine Wurstpelle vergeben wurde, meldete Beiersdorf im Jahr 1936 das Patent für die transparente Kleberolle und den dazugehörigen Tischabroller an. Es beginnt ein unbeschreiblicher Siegeszug des klebenden Bandes, die Anwendungsbereiche sind mittlerweile nahezu unerschöpflich: Als Abdichtung, als Insektenfalle, Warnbänder oder Antirutschband als Markierung sowie zu Absicherung von Treppenstufen, doppelseitige Klebestreifen zum Aufhängen von Postern bis hin zu ganzen Regalen – es wird geklebt, was das Zeug hält. Und das Beste: Es hält! Doch welches Klebeband ist nun das Richtige? Im Folgenden werden wir die Klebeband Arten und Materialien, sowie die Eigenschaften der verschiedenen Klebebänder erläutern und erklären, aus was Klebeband besteht, welches Band für welchen Einsatzzweck am Besten geeignet ist und welche Klebebänder die Richtigen zum Verpacken sind.
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Warum gibt es so viele unterschiedliche Klebebänder?
Je nach Einsatzzweck unterscheidet sich auch die Beschaffenheit und der Aufbau der Klebeband Art. In 90 % der Fälle findet es Anwendung als Packband zum verschließen von Kartons, es gibt jedoch auch zahlreiche Klebebänder für andere Zwecke beispielsweise für den Bau, zur Abdichtung, Abdeckung, Reparatur usw. Sie haben eine vollkommen andere Funktionen und Anforderungen und unterscheiden sich daher hinsichtlich ihres Trägers, ihrer Klebkraft oder sonstigen Bestandteilen.
Um zu entscheiden welche Klebeband Art die richtige ist, sollte man ich mit dem Aufbau eines Klebebandes vertraut machen.
Aus was besteht Klebeband?
Der Aufbau, die Bestandteile und technischen Eigenschaften sind entscheidend für die Qualität eines Klebebandes und ausschlaggebend dafür, welches Band für welchen Einsatzzweck geeignet ist.Der Aufbau eines Klebebands
Die zwei wesentlichen Bestandteile eines Klebebandes sind das Trägermaterial, das ausschlaggebend ist für die Reißfestigkeit und Dehnbarkeit/Flexibilität eines Klebebandes, sowie der Klebstoff bzw. die Klebmasse, der die Klebeeigenschaften bestimmt, wie Klebkraft, Soforthaftung oder Haltbarkeit. Einige Klebeband Arten, vor allem PP-Klebebänder, verfügen außerdem über eine Trennlackierung und einen Haftvermittler:- Die Trennlackierung befindet sich auf der Außenseite des Trägers. Sie sorgt dafür, dass sich das Band leicht von der Rolle abrollen lässt, ohne zu kleben.
- Der Haftvermittler, auch Primer genannt, befindet sich zwischen dem Träger und dem Klebstoff und sorgt für eine optimale Verankerung der Klebmasse auf dem Trägermaterial. Viele Kunststoffe haben eine niedrige Oberflächenenergie, das heißt dass die Klebmasse schwer auf ihnen haften kann. Durch den Haftvermittler wird die Oberflächenspannung erhöht, wodurch der Klebstoff stärker am Träger haften bleibt.
- Bei doppelseitigen Klebebändern werden beide Seiten des Trägermaterials mit Kleber beschichtet und das Klebeband hat eine zusätzliche, ablösbare silikonbeschichtete Trennschicht auf der geschlossenen Klebmasse.
Unterschied PP- und PVC-Band? Die Trägermaterialien von Klebebändern
Das Trägermaterial hat die Aufgabe die Klebmasse und den Haftvermittler zu tragen. Damit bestimmt es auch die Reißfestigkeit und die Dehnbarkeit eines Klebebandes. Wo, wie lange, auf welchem Untergrund und zu welchem Einsatzzweck das Band genutzt wird, entscheidet darüber welches Trägermaterial geeignet ist. Die gängigsten Klebeband Arten zum Verpacken sind Folienbänder aus PP (Trägermaterial Polypropylen) oder PVC (Trägermaterial Polyvinylchlorid) und Papierbänder (Trägermaterial Papier). Zusätzlich gibt es auch noch weitere Trägermaterialen wie Baumwolle, Vlies und Viskose für Gewebebänder und Metall (z.B. Aluminiumklebeband), für Klebebänder die vorrangig in Industrie, Handwerk und Baugewerbe genutzt werden.PP (Polypropylen) |
PVC (Polyvinylchlorid) |
Papier |
Vorteile reißfest hohe Soforthaftung kostengünstig leicht abrollbar mit Hot Melt, Acrylat oder Naturkautschukkleber erhältlich hohe Transparenz |
Vorteile sehr reißfest sehr widerstandsfähig leise abrollend Feuchtigkeits- und Temperaturbeständig gut bedruckbar |
Vorteile umweltfreundlich da zu 100 % Recyclingfähig sehr gute Sofort- und Dauerhaftung leise abrollend leicht abrollbar Nassklebeband* hat auch bei Temperaturschwankungen eine hohe Reißfestigkeit von Hand abreißbar |
Nachteile keine gute Dauerhaftung laut abrollend (Aber: als low noise Variante auch leise abrollend) |
Nachteile geringere Umweltverträglichkeit teurer als PP und Papier |
Nachteile geringe Dehnbarkeit nicht transparent |
Anwendungsbereich für leichte bis mittelschwere Kartons die nicht gelagert werden |
Anwendungsbereich für mittelschwere bis schwere Kartons auch für die Lagerung geeignet |
Anwendungsbereich leichte bis mittelschwere Kartons fadenverstärkt auch für schwere Kartonagen |
*Nassklebeband ist ein Verpackungsband aus Papier mit einem geruchlosen Klebstoff (Pflanzenleim), der mit Wasser aktiviert wird. Dadurch entsteht eine so feste Verbindung dass das Klebeband nicht ungesehen vom Karton entfernt werden kann. Diese Klebeband-Art ist recyclebar, unempfindlich und hält auch auf staubigen Flächen. Es kann nur zusammen mit einem manuellen oder elektronischen Klebebandabroller mit Wasserbehälter verwendet werden, der die Klebebandstreifen befeuchtet und schneidet.
Filamentband bzw. fadenverstärktes Packband ist ein PP-Verpackungsband mit Hotmelt-Kleber, das mit Glasfaser-Längsfäden verstärkt ist und deshalb sehr reißfest ist. Es hat eine hohe Sofort- und Dauerhaftung. Es wird beim Versand von Gefahrgut genutzt und eignet sich auch für schwere Exportlieferungen. Ein Filamentband reißt bei Durchstoßen oder anderweitiger Beschädigung nicht ein. Die eingearbeiteten Bündel aus zahlreichen hauchdünnen, parallel angeordneten Glasfasern oder Polyesterfäden (auch „Roving“ genannt) haben eine weitaus höhere Reißfestigkeit und stoppen das weitere Einreißen des Bands. Auch ein Schnitt oder Riss am Rand des Bandes kann dem Filamentklebeband nichts anhaben.
Der wesentliche Unterschied bei den unterschiedlichen Filamentbändern ist die Ausrichtung der Fadenverstärkung. Diese wirkt in die Richtung der Filamentbündel. Ein längs-verstärktes Klebeband ist also besonders reißfest in Längsrichtung. Außerdem reißt es bei Schnitten oder Rissen in Querrichtung nicht komplett ein, sondern bleibt stabil. Darüber hinaus gibt es noch Packbänder die in Längs- und Querrichtung verstärkt sind und damit in beide Richtungen besonders reißfest sind. Die gekreuzte, netzartige Verstärkung macht das Band außerdem sehr widerstandsfähig gegenüber Rissen in Quer- und Längsrichtung sowie gegen Perforation.
Weitere Trägermaterialien von Klebebändern für die Anwendung in Industrie und Handwerk
Krepp-Klebebänder werden zum Abkleben bei Lackierung oder Reinigung eingesetzt und für spezielle Anwendungen in der Produktion. Am Bekanntesten ist es allerdings durch den Einsatz im Handwerksbereich geworden, vorwiegend bei Malern. Kreppband eignet sich hervorragend, um Wände abzukleben oder um beim Streichen gerade Linien und Abschnitte zu bestimmen. Krepp-Klebebänder haben Hotmelt (günstige Qualität) oder Naturkautschuk-Kleber (hochwertige Qualität) und sind aus Krepp-Papier (auch Flachkrepp genannt). Oft werden lackierte Teile in Öfen hoch erhitzt. Daher müssen Krepp-Klebebänder hitzebeständig sein. Krepp-Bänder lassen sich rückstandslos entfernen. Klebebänder mit Metallischem Trägermaterial, kommen meist überall dort zum Einsatz wo es um Elektronik geht. Aufgrund ihrer Alterungs-und Temperaturbeständigkeit und ihrer Fähigkeit Strom zu leiten, können sie in elektrischen Geräten als Wärmebarriere dienen. Ein Beispiel: das Aluminium Klebeband.
Wie heißt das graue Klebeband?
Nicht nur zum Verpacken werden Klebebänder benötigt sondern auch in Industrie und Handwerk werden verschiedene Arten von Klebebändern für die verschiedenen Einsatzzwecke genutzt: Gewebeband ist mit Textilgewebe oder reißfesten Kunststoffen (PET) verstärktes Band. Es ist sehr strapazierfähig, hat eine hohe Zugfestigkeit kann aber gleichzeitig häufig von Hand eingerissen werden. Es eignet sich daher sehr gut zum Bündeln, Abdichten oder Isolieren. Das bekannteste Beispiel ist das meist silber-graue Gaffa-Band.
Klebstoffe und ihre Vorteile/Nachteile
Es gibt 3 Klebstoffe, die am häufigsten für die Klebmasse eines Klebstoffes genutzt werden:Hot-Melt
Hotmelt-Kleber wird für PP-Packbänder verwendet. Es handelt sich, wie der Name erahnen lässt, um eine synthetische Heiß-Schmelz-Klebmasse. Das heißt, das synthetische Klebergranulat wird durch Erhitzen geschmolzen und mit einer Temperatur von ca. 90 °C auf das Trägermaterial aufgebracht.
Geeignet für leichte bis mittelschwere Kartonagen, für kurze Lagerung und Versand.
Vorteile:
- hohe Anfangsklebkraft (klebt schnell und haftet sofort)
- kosteneffizient
- gute Verschlussleistung bei normalen Bedingungen
- gute Klebkraft auf Stahl
- leicht abrollbar
Nachteile:
- geringe UV- und Alterungsbeständigkeit (max. ein halbes Jahr)
- lautes Abrollgeräusch
- temperaturempfindlich
Acrylat-Kleber
Acrylat-Kleber ist ein synthetischer Klebstoff, bei dem die Rohstoffe in einer Wasserdispersion aufgelöst werden. Diese Dispersion wird auf den Trägerfilm aufgetragen und die Flüssigkeit in einem Ofen verdampft. Acrylat Kleber sind deutlich leistungsfähiger als Naturkautschuk oder Synthesekautschuk-Kleber
Geeignet für leichte bis mittelschwere Kartonagen, für längere Transportwege ohne Klimaschwankungen
Vorteile:
- leicht abrollend
- Hohe Transparenz und ideal für weiße Kartonagen
- Kontinuierliche Haftung und gute Klebkraft (besonders geeignet für weite Transportwege)
- Geeignet für eine längere Lagerung und Außenanwendung da hohe UV- und Alterungsbeständigkeit (max. 1 Jahr)
Nachteile:
- Schwache Anfangsklebkraft
- Temperatursensibel
- Bedingt geeignet für Recycling Kartons
Naturkautschuk
Naturkautschukkleber besteht zu 97% aus Naturkautschuk und ca. 3% Lösungsmittel. Naturkautschuk ist die umweltfreundlichste Klebevariante, auf dem Markt gilt es als hochwertigstes Klebematerial.
Geeignet für Mittelschwere und schwere Kartonagen, auch für Exportgüter und Transporte durch verschiedene Klimazonen. Geeignet für die Lagerung im Tiefkühlbereich.
Vorteile:
- Umweltfreundlich
- Breites Anwendungsspektrum da viele Varianten stark und schwach klebend
- Hohe Klebkraft, schnelle Haftung, Schnellerer und stärker Halt als die anderen Klebemassen
- Gute Temperaturbeständigkeit (tiefkühltauglich)
- leises Abrollen (gut als Maschinenklebeband geeignet)
Nachteile:
- Geringe UV- und Alterungsbeständigkeit (max. ein halbes Jahr)
- Farbunterschiede möglich da Naturprodukt
- Kleber vergilbt bei längerer Lagerung
Warum klebt Kleber? Technische Eigenschaften der Klebebänder
Folgende Begriffe aus der Klebetechnik spielen insbesondere für die Qualität und damit auch für die Vergleichbarkeit von Klebebändern eine Rolle. In standardisierten Prüfverfahren werden diese Eigenschaften der Bänder getestet, damit sie den geltenden Normen entsprechen:Die Klebkraft
Die Klebkraft auch Schälkraft oder Schälhaftung genannt, ist die Kraft die erforderlich ist, um einen Klebestreifen von einem verklebten Untergrund abzulösen. Damit wird die Qualität des Klebebands, bezogen auf den Zweck angegeben.
Die Qualität des Klebebands
Gemäß der DIN Norm EN 1939:2003 wird die Klebkraft unter Laborbedingungen auf poliertem Stahl gemessen. Die Klebestreifen werden dabei in einer gewissen Breite (10, 25 oder 50 mm) unter vorgegebenen Bedingungen (definierte Andruckkraft, Reiß-Geschwindigkeit und Winkel) abgezogen. Je nachdem wieviel Kraft aufgewendet werden muss, um den Klebestreifen vom Untergrund zu lösen wird die Klebkraft dann in 3 Abstufungen eingeteilt, wobei der Wert in Newton pro mm angegeben wird. Für ein 25 mm breites Klebeband gelten entsprechend folgende Mittelwerte:
Die Klassifizierung nach Klebkraft
- Geringe (schwache) Klebkraft: < 3,75 N/ 25 mm
- Mittlere Klebkraft: ca. 3,75 bis 7,5 N/25 mm
- Hohe (starke) Klebkraft: > 7,5 N/ 25 mm
- Auf glatten Oberflächen wirkt die Klebkraft grundsätzlich besser als auf porösen, rauen und unebenen Flächen.
- die Klebkraft ist abhängig von den Eigenschaften des Trägermaterials (steif, flexibel), dem Anpressdruck, dem Kleber und von der Umgebungstemperatur: Kautschuk-Klebstoff beispielswiese verflüssigt sich unter Einfluss von Hitze, wodurch die Klebkraft deutlich nachlässt.
- Beim Kauf von Klebebändern nie nur ausschließlich auf die Klebkraft achten, denn eine hohe Klebkraft bedeutet nicht, dass das Klebeband überall haften kann, da für ein gutes Klebeergebnis die Klebebedingungen sowie der zu verklebende Untergrund ebenso entscheidend sind.
Welche Kräfte sind entscheidend für die Klebkraft?
Entscheidend für die Klebkraft sind die 3 Kräfte die innerhalb eines Haftklebers zusammen wirken:- Manchmal ist es von Vorteil, wenn der Tack nicht so hoch ist, etwa wenn man die Position des Tapes noch einmal korrigieren möchte oder das Tape nur kurze Zeit auf dem Untergrund haften und dann wieder rückstandsfrei entfernt werden soll. Malerkrepp ist ein klassisches Beispiel für ein Klebeband mit niedrigem Tack
- Vorsicht: Ein Klebeband mit schwacher Soforthaftung kann trotzdem eine hervorragende Endklebekraft haben.
- Eine hohe Kohäsion ist beispielswiese notwendig, wenn der Klebestreifen ohne Rückstände entfernt werden soll, die hohe Kohäsion sorgt dafür, dass die Moleküle im Klebstoff fest miteinander verbunden sind und so beim Entfernen nicht „auseinanderreißen“. Klebstoffe mit einer niedrigen Kohäsion hinterlassen nach dem Entfernen oft Kleberückstände auf der Oberfläche. Klebebänder mit hoher Kohäsion sind also für Verklebungen, die nur temporär sind, z.B. auf empfindlichen Oberflächen.
1) Temporäre und reversible Verklebungen: sind abhängig von Kohäsion und Tack, die Adhäsion also die Haftung ist zweitrangig, da die Verklebung wieder gelöst werden soll 2) Permanente Verklebungen: Ko- und Adhäsion stehen im Vordergrund. Die Festigkeit der Verbindung ist entscheidend. Wie stark die Verbindung im ersten Moment ist, ist eher zweitrangig. 3) Quick-Stick-Verbindungen: die Klebeverbindung muss schnell erfolgen.
Welches Band ist das Richtige zum Verpacken?
Wird das Klebeband zu Verpackungszwecken eingesetzt, spricht man vom Packband. Für uns als Verpackungsversandhändler liegt der Schwerpunkt dabei ganz klar auf dem Verschließen von Kartons. Mit der Verwendung des richtigen Packbands, wird sichergestellt, dass die Verpackung ordnungsgemäß verschlossen wird und die Produkte unbeschädigt transportiert werden können. Bei der Wahl des richtigen Packbandes spielen mehrere Faktoren eine Rolle:- die Oberfläche der zu verklebenden Materialien – Welcher Karton/ welche Kartonqualität (Kraftliner/Testliner) wird mit dem Klebeband verschlossen?
- Welches Gewicht hat das Packgut?
- die Art des Transports und der Lagerung – Welchen klimatischen Bedingungen und Umwelteinflüssen ist das Klebeband ausgesetzt (interessant besonders im Tiefkühlbereich oder bei Export in tropische Länder)?
- Die Dauer der Verklebung
- Spielt das Abrollverhalten und das Abrollgeräusch eine Rolle (es gibt tatsächlich leicht und schwer abzurollende bzw. laut oder leise abrollende Bänder!)?
- Optik/Sicherheit/Umwelt
Welche Klebeband Arten für welche Kartonqualität?
Kartons gibt es in vielen verschiedenen Arten und Größen. Häufig wird die Wellpappe, aus der die Kartons hergestellt werden, aus so genannten Recyclingfasern/Testliner, also aus wiederverwertetem Material, hergestellt. Nach aktuellem Stand können Papierfasern bis zu sieben Mal recycelt werden, bevor die Fasern zu kurz für die Verwendung werden, neue Forschungen zeigen, dass es in Zukunft möglich sein könnte, sie mit hoher Qualität bis zu 25 Mal zu recyceln! Für Kartons mit recycelten Fasern empfehlen wir PVC oder Papier-Klebeband mit Naturkautschuk als Klebstoff, da er besser auf dem Untergrund haften bleibt. PP-Hotmelt funktioniert bei kleineren Kartons mit geringem Gewicht. Es gibt auch Kartons, die auf der Innenseite recycelte Fasern und auf der Außenseite „neue“ Fasern/Kraftliner enthalten.Neue Fasern werden dann aus frischem Zellstoff gewonnen. Diese Kombination aus verschiedenen Papieren ergibt in der Regel einen etwas stärkeren Karton. Es gibt auch Kartons, die vollständig aus Kraftliner/Neufaser hergestellt sind. Wenn die Kartons neue Fasern haben, kann nahezu jede Art von Klebestreifen verwendet werden, dann hängt die Wahl eher von der Größe und dem Gewicht des Inhalts ab. Damit das eingesetzte Klebeband keine unerwünschten Rückstände hinterlässt, ist es wichtig im Vorfeld zu bestimmen, auf welchen Untergrund das Band geklebt wird. Wenn zum Beispiel ein Umzug geplant ist und Holzmöbel oder auch Glas mit Klebestreifen fixiert werden soll, dann sollte ein PVC-Klebeband bzw. ein Klebeband mit Naturkautschuk-Kleber verwendet werden. Mit anderen Klebstoffen, wie etwa Acrylat oder Hotmelt ist die Gefahr hoch, dass sich das Band nicht Rückstandsfrei ablösen lässt.
Wie nutze ich Klebeband zum Verschließen von Versandkartons richtig
Bei vielen ist immer noch die Meinung vorherrschend: Viel hilft viel! Häufig wird dabei das Paket regelrecht mit Klebeband umwickelt. Ein Materialverbrauch, der nicht notwendig ist. Wir zeigen drei Verschlussarten, mit denen man Kartons mit möglichst geringem Materialaufwand sicher Verschließen kann, abhängig vom Inhalt des Kartons und der Transportdistanz:U-förmiger Verschluss
Die Stoßkanten des Deckels und des Bodens werden mit jeweils einer Länge Klebeband versehen
Geeignet für leichtes Packgut bis 20 kg mit kurzen Transportwegen ohne hohe Belastungen.
Kombinierter U- oder L-förmiger Verschluss
Zusätzlich zu den Stoßkanten werden auch noch die Seitenkanten mit Packband verschlossen
Geeignet für mittelschwere bis schwere Packstücke bis 40 kg mit kurzem Transportweg oder langer Lagerzeit
H-förmiger Verschluss
Die sicherste Verschlussart – die Kanten des Kartons werden mit Packband versehen, um den Karton zu stabilisieren und vor Feuchtigkeit zu schützen.
Geeignet für schwere Packstücke über 40 kg mit langen Transportwegen und langer Lagerzeit
Bei der Arbeit mit Klebeband spielt auch die Temperatur eine große Rolle: Das Klebeband am besten bei einer Temperatur von mindestens 10 °C verarbeiten, in kälterer Umgebung ist PP-Packband mit Naturkautschukkleber oder Nassklebeband besser geeignet, in wärmerer Umgebung PP-Packband mit Acrylatkleber oder Nassklebeband. Zum Verschließen der Kartonagen mit Packband benutzt man am besten einen Klebebandabroller. Dabei leichten Druck auf das Band ausüben, aber starke Dehnungen vermeiden. Müssen viele Kartons verschlossen werden eignen sich auch automatisierte Kartonverschließmaschinen die in Packstraßen eingebunden werden können.
Häufige Probleme beim Verpacken mit Packband
Das Band reißt während der Verarbeitung- die Verpackung von Klebebändern nie mit Messern öffnen, kleinste Beschädigungen am Band führen zu Rissen beim Verarbeiten.
- Abroller überprüfen
Das Packband hält nicht auf dem Karton
- Den Abroller überprüfen und gegebenenfalls Verschmutzungen entfernen
- auf die richtige Lagerung des Packbandes achten
- überprüfen ob das Band zur Kartonoberfläche passt (auf Testliner zum Beispiel Klebebänder mit Hotmelt oder Naturkautschukkleber nutzen)
Das Packband hält während des Transports nicht am Karton
- Verschlusstechnik überprüfen
- eventuell hat es mit klimatischen Schwankungen während des Transports zu tun, das Packband kann dadurch an Klebkraft verlieren – Klebebänder mit Acrylatkleber sind sehr Temperaturbeständig und können hier Abhilfe schaffen.
Der Karton öffnet sich trotz Packband wieder
- mehrwellige Kartonagen haben eine höhere Deckelklappenspannung, eventuell benötigen sie ein stärkeres Packband, etwa eine PVC-Band oder ein fadenverstärktes Band Auch eine andere Verschlusstechnik (z.B. der H-Verschluss) kann Abhilfe schaffen
- fadenverstärktes Klebeband verwenden
- Kartonqualität wechseln