Hand aufs Herz, eigentlich ist eine gute E-Commerce Verpackung kein Hexenwerk. Wer unseren Blog kennt, kennt auch viele Tipps fürs Verpacken. Doch egal, ob Sie im E-Commerce Business ein alter Hase sind, oder gerade erst durchstarten: Es gibt ein paar „Verpackungsfehler“, die wir alle kennen (sollten) und die uns trotzdem passieren. Nobody’s perfect.
Es gilt Päckchen für Päckchen noch besser zu werden, denn:
Wirkt etwas hochwertig und sympathisch oder lieblos und billig? Die ersten 90 Sekunden sind entscheidend, um sich eine Meinung zu bilden. Das gilt für ein Produkt genauso wie für dessen Verpackung. Wenn der Kunde seine Bestellung erhält, ist die Versandverpackung das Erste, was er sieht. Und das Erste, was er haptisch in den Händen hält. Sie ist also für den ersten Eindruck entscheidend.
Wenn die Verpackung misslingt, sind zukünftige Bestellungen in Gefahr. Einen Kunden aufgrund eines Fehlers beim Verpacken zu verlieren, wäre schade. Um dies zu vermeiden, speichern Sie sich am besten diesen Blogartikel ab und schicken ihn an Ihre Kollegen. Auch wenn Sie denken, dass es sich bei der Aufzählung um No-Brainer handelt – manchmal müssen wir innehalten, uns hinterfragen und uns eben wieder an die eigene Nase fassen. Es wird sich lohnen, versprochen!
Verpackungsfehler Nr. 1: Zu viel Klebeband verwenden
Ein sehr häufiger Verpackungsfehler, denn häufig herrscht beim Verpacken die Meinung: Viel hilft viel! Und ja, Klebeband ist wichtig, um eine Versandverpackung zu verschließen. ABER mehr Klebeband als nötig zu verwenden, ist kontraproduktiv. Und das aus mehreren Gründen:
- Es bedeutet unnötige Geld- und Ressourcenverschwendung: Oft werden mehrere Meter zu viel Klebeband verwendet. Bei ca. 0,05 € pro Meter, kommen schnell im Jahr mehrere Euro zusammen. Wie der Schwabe sagen würde: Kleinvieh macht auch Mist.
- Für den Kunden ist die Schachtel schwer zu öffnen: Wer sich schon mal mühselig durch mehrere Schichten Klebeband geschnitten hat, der weiß: Das Kundenerlebnis leidet.
- Beim Transport stellt es ein Hindernis für die Handhabung der Schachtel dar: Klebeband kann dafür sorgen, dass das Paket nicht sachgemäß über Förderbänder rutscht und Beschriftungen wie Adressen, nur schwer lesbar sind. Einige Versanddienstleister haben daher eigene Hinweise für die richtige Verwendung von Klebeband beschrieben.
Sie möchten Klebeband lieber ganz vermeiden? Dann können Sie sich für einen wiederverschließbaren Versandkarton entscheiden. Diese haben einen integrierten Klebestreifen zu einfachem Verschließen und einen Aufreißstreifen, der das Öffnen erleichtert. Ein zweiter Klebestreifen ermöglicht bei Bedarf den erneuten Versand der Pakete – beispielsweise bei Retouren.
Verpackungsfehler Nr. 2: Leerraum im Paket lassen
Eine der Grundregeln beim Verpacken im E-Commerce ist es, keinen Leerraum im Paket zuzulassen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen können mehrere Produkte im Paket aneinanderstoßen und sich gegenseitig beschädigen. Vor allem zerbrechliche Gegenstände sind ohne Polster besonders stoßempfindlich. Zum anderen begünstigt dieser Verpackungsfehler das Zusammenfallen oder die Verformung des Pakets während des Transports. Das Ergebnis: Das darin enthaltene Produkt kann beschädigt werden.
Wickeln, ausfüllen, stopfen? Was schützt die Verpackung? Welches Material ist das richtige? Worauf muss ich achten? Wir haben Tipps zum richtigen polstern zusammengestellt.Vielfältiges Polstermaterial für jeden Einsatzzweck füllt den Hohlraum im Inneren des Pakets aus und schützt so vor Stößen und Vibrationen während des Transports. Dazu können Sie Folgendes verwenden:
Packpapier, ein zu 100 % recyceltes und recycelbares Material, das zum Ausstopfen und Polstern im Inneren des Pakets entwickelt wurde. Es ist besonders robust und daher auch für schwere, spitze und kantige Produkte geeignet.
Füllmaterial aus Stärke oder Papier, ein vielseitiges Material, das aufgrund seines geringen Gewichts kostengünstig im Versand ist.
Holzwolle und Papierwolle sind dekorative und gleichzeitig vielseitige Füllmaterialien. Sie werden gerne von E-Commerce Schmuckhändlern und jedem verwendet, bei dem es auf eine effektvolle Produktpräsentation ankommt.
Schaumverpackungen, die all-in-one Verpackung für kleine, zerbrechliche Produkte. Schaumpolster ist ein Material, das Stoß- und Kratzschutz bietet und sich ideal für den E-Commerce-Versand zerbrechlicher Produkte eignet.
Oder Luftpolsterfolie, die ebenfalls für zerbrechliche und/oder schwere Produkte verwendet wird. RAJA bietet Luftpolsterfolie, die aus recyceltem Material besteht und zu 100% wieder recycelbar ist.
Unser Tipp: Wählen Sie nachhaltiges Material zum Füllen und Polstern. Das spart Ressourcen und macht auch bei Ihren Kunden Eindruck.
Gut zu wissen: Polstermaschinen verbessern die Effizienz und die Qualität der Verpackung bei der Kommissionierung. Sie sind leistungsstark, steigern die Produktivität Ihres Lagers und erleichtern gleichzeitig die Arbeit der Mitarbeiter. Die Maschinen können manuell oder automatisch betrieben werden.
Verpackungsfehler Nr. 3: Übergroße Schachteln verwenden
Viel Luft um nichts: Kartons zu wählen, die im Verhältnis zum enthaltenen Produkt zu groß sind, kann zu höheren Kosten beim Verpacken und Versand führen. Zum einen wird es beim Transport teurer, da das Paket mehr Platz einnimmt. Was nebenbei auch für mehr Co2 Ausstoß und eine schlechtere Umweltbilanz sorgt.
Andererseits müssen Sie mehr Polstermaterial verwenden, was zusätzliche Kosten verursacht und Ressourcen verschwendet. Außerdem erhöht sich dadurch die Gefahr, dass die Produkte beim Transport beschädigt werden. Am besten ist es, wenn Sie einen Karton wählen, der auf die Größe Ihrer Produkte abgestimmt ist. Es ist besser, einen größeren Vorrat an Verpackungen zu haben, als vermeidbare finanzielle Verluste in Kauf zu nehmen.
Besonders flexibel sind Sie mit Stülpdeckelkartons und Teleskopschachteln, die sich an die jeweilige Höhe des Produkts anpassen.
Verpackungsfehler Nr. 4: Kartons wiederverwenden
Ökoherzen müssen jetzt stark sein. Wenn Kartons bereits verwendet wurden, können sie geschwächt oder sogar beschädigt sein. Es wäre daher ein Fehler, sie einfach wieder zu verwenden. Etwaige Mängel begünstigen das Risiko einer Beschädigung der Produkte bei der Handhabung oder beim Transport. Auch Etiketten oder Informationen, die bei der vorherigen Lieferung am Karton angebracht wurden, können sich noch darauf befinden. Dies kann für den Zusteller verwirrend sein. Bevor Sie Kartons wieder verwenden, sollten Sie zumindest deren Unversehrtheit sicherstellen können. Etwaige Etiketten sollten restlos entfernt oder vollständig überklebt werden.
Besser ist es, alte Kartons dem Recycling zuzuführen und auf „neue“ recycelte Kartons zu setzten. So bleibt der wertvolle Stoff Pappe nach wie vor erhalten, ohne, dass Sie Einbußen bei der Qualität befürchten müssen.
Eine Ausnahme bildet der für Retouren optimierte Karton aus unserem „Fehler Nr. 2“.
Verpackungsfehler Nr. 5: Das Paket mit einer ungeschützten Rechnung versenden
Rechnungen und Lieferscheine sind für den Kunden ein besonders wichtige Elemente. Denn sie enthalten viele wichtige Informationen über die versendeten Produkte, wie Preise, Steuern, Liefer- und Rechnungsadresse. Aus rechtlichen oder administrativen Gründen muss die Rechnung in gutem Zustand aufbewahrt werden.
Ohne Schutz können Dokumente beim Transport reißen oder beschädigt werden. Ihr Verlust kann die Kundenerfahrung beeinträchtigen. Bei RAJA empfehlen wir Ihnen, Dokumente in einer dafür vorgesehenen Dokumententasche oder in einem verstärkten Umschlag zu verpacken. Es gibt verschiedene Hüllen, die für dafür geeignet sind:
Dokumententaschen von RAJA haften auf all Ihren Materialien und können außen am Karton angebracht werden. Viele Modelle sind umweltfreundliche E-Commerce-Verpackungen, da sie recycelbar sind.
Verpackungsfehler Nr. 6: Die Bestellung zu spät versenden
Keine Ausrede! Manchmal ist es im Lager und der Konfektionierung wirklich stressig, es fehlt das passende Verpackungsmaterial (s. Fehler Nr. 9) oder ein Produkt ist nicht vorrätig. Das kann jedem passieren. Bedenken Sie aber: Eine zu spät versendete Bestellung kann bei Ihren Kunden zu Frustration und Enttäuschung führen. Wenn Sie diesen Fehler begehen, riskieren Sie negative Bewertungen über Ihr Unternehmen, Retouren oder sogar Reklamationen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass Sie die angegebenen Lieferzeiten einhalten, indem Sie Ihre Bestellungen pünktlich versenden. Wenn das mal wirklich nicht möglich ist, informieren Sie Ihre Kunden möglichst zeitnah, begründen Sie die Verspätung und geben Sie einen Ausblick, wann Ihre Kunden mit der Lieferung rechnen können. Einfach, aber effektiv!
Verpackungsfehler Nr. 7: Produkte umverpacken
Bereits verpackte Produkte umzuverpacken mag zwar verlockend sein, um einen optimalen Schutz zu bieten, ist aber letztlich eine unnötige Praxis. Dieser siebte Fehler kann nicht nur zu zusätzlichen Versandkosten führen, sondern auch zu einer Verschwendung Ihres Verpackungsmaterials. Mehraufwand inklusive. Jedoch sollten Sie niemals Produkte NUR in ihrem Originalumkarton versenden, das wirkt unseriös, verrät den Inhalt und könnte Diebe anlocken. Wählen Sie immer eine neutrale Versandverpackung.
Die Wahl des richtigen Verpackungsmaterials ist sowohl aus finanziellen als auch aus ökologischen Gründen wichtig. Sie müssen nicht zu viele Materialien verwenden, um Ihre Produkte wirksam zu schützen, wenn Sie einen geeigneten Karton wählen.
Verpackungsfehler Nr. 8: Das Transportmittel nicht berücksichtigen
Ihr gewähltes Transportmittel für den Versand wirkt sich auf die Geschwindigkeit der Lieferung, die Versandkosten und die Sicherheit der Produkte während des Transports aus. E-Commerce Sendungen können mit dem Flugzeug, dem Zug, dem Schiff oder auf der Straße verschickt werden. Je nach gewähltem Transportmittel sind die Pakete nicht denselben Problemen ausgesetzt. Gerade im Flugzeug, auf dem Seeweg und generell beim Export gelten besondere Anforderungen.
Es ist daher wichtig, über das verwendete Transportmittel Bescheid zu wissen. Wählen Sie einen Spediteur mit geeigneten Lösungen, die auf Ihre Produkte, Lieferanforderungen und Budgetkosten abgestimmt sind.
Verpackungsfehler Nr. 9: Keine Verpackungen mehr vorrätig
Es ist wichtig, dass Sie immer einen Überblick über Ihren Bestand an Verpackungen behalten. Fehlt Verpackungsmaterial, können Ihre Pakete nicht verpackt werden – und Sie können die vorgegebenen Lieferfristen nicht einhalten. Ein verspäteter Versand kann Ihrem Unternehmen wirklich schaden, da er sich u. a. negativ auf die Kundenerfahrung auswirkt (s. Fehler Nr. 6).
Stellen Sie sicher, dass Sie immer über das nötige Versandmaterial verfügen, um Ihre Bestellungen zu versenden. Ein Lagerverwaltungstool, wie z. B. ein WMS, kann Ihnen dabei helfen.
Unser Tipp: Hamstern hilft. Kaufen Sie auf Vorrat! Bei vielen Produkten im RAJA Online-Shop erhalten Sie einen Staffelrabatt bei großen Mengen.